„Ihr seid was ganz besonderes!“ – erstes Koda-Treffen in Würzburg

Coda bedeutet “Children of deaf adults”. 90 % der hörgeschädigten Eltern bekommen hörende Kinder, sogenannte Coda. Rita Mohlau ist selbst Coda und Gebärdensprachdolmetscherin. Sie arbeitet seit vielen Jahren ehrenamtlich für CODA d.a.ch. e.V. Dieser Verein ist überwiegend an Coda, aber auch an deren hörgeschädigten Eltern gerichtet. „Wir leben in 2 Welten, der Hörenden und der Gehörlosen“, beschreibt Stefan Greipl (Referent für CODA d.a.ch. e.V.). “Das ist nicht immer leicht und deshalb sind solche Treffen so wichtig.“

Der Gehörlosenverein Würzburg und Umland e.V. (GWU) bietet seit einem Jahr regelmäßig Treffen für Coda-Familien an. Finanziert werden konnten diese Projekte durch die finanzielle Unterstützung der Postcode Lotterie.

Von dem großen Interesse am 15.09.2018 waren alle überrascht. „Wir hatten sogar eine Anfrage aus Hamburg,“ berichtete Daniela Thomas, eine der Organisatorinnen vom GWU. Insgesamt 54 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren kamen ins Haus der Hörbehinderten in der Mergentheimer Straße 13. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es in den Kleingruppen um das Aufwachsen und das Leben mit hörgeschädigten Eltern. „Ich genieße es mit anderen zu sprechen, denen es genauso geht wie mir“, erklärt Benjamin (17 Jahre). Beendet wurde der Tag mit einem gemütlichen Grillen mit allen Eltern.

Noch am selben Abend beschlossen die Verantwortlichen beim Gehörlosenverein Würzburg und Umland e.V. auch nächstes Jahr ein Koda-Treffen zu organisieren.

Geschrieben von: Jutta Liehr, Würzburg